Babesiose

Die Babesiose (auch: Piroplasmose, „Hundemalaria“) ist eine Infektionskrankheit, deren Erreger die sogenannten Babesien sind. Babesien sind kleine, birnenförmige Einzeller. Sie werden durch Zecken übertragen und befallen die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) des Hundes, parasitieren und vermehren sich dort und zerstören diese schließlich. Durch die Zerstörung der roten Blutkörperchen kommt es im Körper des Hundes zu einer Anämie (Blutarmut). Die Erkrankung verläuft meist schwer und die Behandlung ist nicht immer erfolgversprechend, daher kommt der Prophylaxe eine wichtige Rolle zu.

Krankheitsbild

Uebertreager-BabesioseEs gibt verschiedene Babesienarten, die häufig wirtsspezifisch sind, also jeweils bei bestimmten Tierarten krankheitsauslösend sind.
Zu den Erregern der Babesiose des Hundes gehören diese Arten:

Babesia canis mit drei Unterarten:

  • Babesia canis canis (wird durch die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) übertragen, die mittlerweile in ganz Mitteleuropa vorkommt)
  • Babesia canis vogeli (Überträger ist die Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus), die im Mittelmeerraum und in Nordafrika vorkommt)
  • Babesia canis rossi (Überträger ist Haemaphysalis leachi, die in Afrika südlich der Sahara vorkommt)
  • Babesia gibsoni (vor allem in Asien und den USA; Überträger sind Zecken der Gattungen Rhipicephalus und Haemaphysalis).

Während die Verbreitung der Babesiose in Europa bis vor einigen Jahren überwiegend auf die südlichen Regionen beschränkt war, kommt die Erkrankung mittlerweile auch in Mitteleuropa bei Tieren, die noch nicht im Ausland waren, vor. Der Auwaldzecke kommt dabei eine Schlüsselrolle zu, denn sie ist mittlerweile auch bei uns häufiger anzutreffen. Am Oberrhein, in den Isar- und Elbauen und in den Gebieten um Mainz und Regensburg wurde ihre Verbreitung bereits nachgewiesen.

Importierte Hunde aus südlichen Ländern bzw. solche mit Urlaubsaufenthalten können weiterhin mit Babesien infiziert sein und tragen zu einer Verbreitung der Erkrankung auch in unseren Gefilden ihren Anteil bei.
Die Übertragung auf andere Hunde erfolgt dabei in der Regel über die Zecke als Zwischenwirt, aber auch eine Ansteckung durch Blutkontakte bei Beißereien oder Bluttransfusionen sowie eine Übertragung von der Hündin auf ihre Welpen ist möglich.

Symptome:

In den meisten Fällen verläuft eine Babesiose akut. Die Inkubationszeit beträgt 5-7 Tage, selten auch bis zu 3 Wochen.
Die betroffenen Hunde haben ein gestörtes Allgemeinbefinden und häufig hohes Fieber. Weitere Symptome sind:

  • Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust
  • Mattigkeit, Apathie
  • Blutarmut (Anämie) mit blassen bis gelblichen Schleimhäuten
  • Rotbrauner Urin
  • Gerinnungsstörungen
  • Entzündungen der Maul- und Magenschleimhaut (Stomatitis/Gastritis)
  • Entzündungen der Muskulatur
  • In schweren Fällen Wasseransammlungen (Ödeme), Haut- und Schleimhautblutungen
  • Zentralnervöse Störungen
  • Atemnot
  • Nierenversagen; Multiorganversagen

Art und Umfang der Symptome hängen unter anderem von der Virulenz der beteiligten Babesien und von der Abwehrsituation des Patienten ab. Besonders junge Hunde und solche mit weiteren Infektionen überstehen eine Babesiose meist schlecht.
Die erkrankten Hunde versterben unbehandelt häufig innerhalb weniger Tage.
Überleben sie diese schwere Erkrankungsphase, so geht die Babesiose in der Folge oft in einen chronischen Verlauf über. Dabei leiden die Tiere unter schwankendem, wiederkehrendem Fieber, Blutarmut, Appetitlosigkeit, Abmagerung, Schwäche und einer eingeschränkten Leberfunktion.

Vor allem in den klassischen, durch eine hohe Durchseuchung der Hundepopulation gekennzeichneten Gebieten (Südösterreich, Italien, Ungarn, Frankreich, Spanien, Portugal, Balkanhalbinsel) tritt der chronische Krankheitsverlauf häufiger auf.

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